Seelöwe, Pinguin und See-Elephant

Wir sind am Donnerstag Morgen ziemlich früh auf den Beinen gewesen und haben uns zeitig aufgemacht, um möglichst viel Zeit auf der Halbinsel Valdéz zu haben. Wir erreichten sie dann auch gegen Mittag. Die Halbinsel ist ein Naturreservat, man zahlt dementsprechend Eintritt, kann sich dann aber mit dem eigenem Fahrzeug frei bewegen. Es gibt einige Aussichtspunkte an verschiedenen Stellen entlang der Küste, die gut mit Fußwegen und Zäunen ausgebaut sind. Dadurch kann man die Tiere von der Nähe aus betrachten, aber den Strand nicht betreten wodurch sie nämlich gestört werden würden. Wir fuhren zunächst nach Punta Pirámide im Südwesten der Halbinsel. Dort konnten wir Seelöwen beobachten, die gemütlich auf einem Felsen lagen, und ihnen beim Gebrüll zuhören. Der Wind war ziemlich stark und entsprechend hoch der Wellengang. Das Wasser spritze am Felsvorsprung hoch und wir konnten beobachten wie einige der Tiere aus dem Wasser versuchten wieder an Land zu gelangen, was nie beim ersten Versuch klappte.

Für uns ging es weiter nach Punta Norte, dem nördlichsten Punkt der Halbinsel. Dort konnten wir auf einem Steg den Strand entlanglaufen und sahen aus naher Entfernung See-Elephanten dort liegen. Ein Tier, wir tauften ihn Bruno, war ein wirklicher Koloss. Er hatte Narben von den Kämpfen (die Tiere beißen sich dabei gegenseitig) am Hals. Immer wieder schnaubte er durch den Rüssel, drehte sich manchmal ein wenig hin und her und lag ansonsten total entspannt am Strand. Er schien eine wichtige Position zu haben, denn wir beobachteten wie ein etwas kleinerer See-Elephant im Wasser immer näher an Bruno heranschwomm. Er hatte ihn ständig im Auge und als Bruno davon Wind bekam und seinen Kopf in Richtung des kleineren Rivalen drehte, schwamm dieser sofort in die andere Richtung.

Der dritte Punkt, den wir besuchten, liegt im Osten der Insel und heisst Punta Cantor. Die Fahrt dorthin führte uns direkt an der Küste entlag und wir behielten das Wasser im Blick, welches einen klaren Türkis-Ton hatte. In Punta Cantor niesteten gerade die Magellan Pinguine. Und das diekt vor unserer Nase. Die Tiere scheinen überhaupt keine Scheu zu haben, denn ihre Löcher, in denen sie die Eier ausbrüten, liegen unmittelbar vor dem Besuchersteg. Natürlich hatten wir beide auch schon einmal Pinguine im Zoo gesehen, aber sie hier in der freien Natur zu erleben, ist einfach…“richtiger“. Es gibt keinen Betonboden und Fütterungszeiten für Besucher, hier leben sie so wie es ihrer Natur entspricht. Wir konnten gut Männchen und Weibchen unterscheiden, da zwischen ihnen ein sichtbarer Größenunterschied herrscht. Wir hatten Glück, dass für einige Zeit die Sonne hervortrat, kurz danach begann es wieder zu regnen und wir flüchteten ins Auto.

Gerne hätten wir noch die Orcas gesehen, aber die Tiere waren bei dem hohen Wellengang nicht in Ufernähe. Später erfuhren wir, dass der Orca sowieso ein Tier ist, welches man nur mit Glück sieht. Er bewegt sich um die gesamte Halbinsel herum, sodass man nie genau sagen kann wo er sich gerade befindet. Es handelt sich auch nur um etwa 50 Orcas in der gesamten Gegend, was wohl nicht sehr viel ist. Man müsste sich wahrscheinlich den ganzen Tag auf die Lauer legen, um ihn zu Gesicht zu bekommen. Wir spielten noch mit dem Gedanken am Freitag Morgen eine Whale-Watching-Tour (um den Southern Right Wale zu sehen) mit dem Boot zu machen, wollten aber erst einmal darüber schlafen. Wir übernachteten auf dem Campingplatz in Punta Pirámide, welcher super schöne Duschen hatte (neu, ohne Spinnen, schimmelfreie Vorhänge und direkt warmes Wasser).
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