neue Richtung

Am Mittwoch starteten wir etwas gemächlicher als sonst in den Tag. Wir ließen uns Zeit mit dem Aufstehen und Frühstück und starteten nach einem Telefonat mit unserem Camper-Vermieter noch einen Versuch die Wasserpumpe wieder ans Laufen zu bringen. Sie hat Luft gezogen und funktioniert nun trotz vollem Tank nicht. Es ist aber kein Drama, das fließende Wasser ist ja nur eine Annehmlichkeit, auf die man durchaus eine Zeit verzichten kann. Wir machten uns dann gegen 9:30 auf den Weg raus aus Bariloche die Ruta 40 weiter entlang nach El Bolsón. Dieses Örtchen hatten wir uns wesentlich netter vorgestellt, als wir aber dort ankamen, verspürten wir nicht den Drang länger zu verweilen. Das Wetter hatte sich mittlerweile verschlechtert. Es regnete zeitweise recht stark, nur manchmal trat die Sonne hervor. Nach El Bolsón wurde die Landschaft wieder etwas „steppiger“. Die Bäume wurden weniger, der dadurch wieder sichtbare gelbe Sandboden hellte den Gesamteindruck des Landschaftsbildes ein wenig auf. An einigen Stellen konnten wir beobachten, dass großflächig aufgeforstet wird.

Wir kamen am späten Mittag nach Esquél, auch dieser Ort enttäuschte uns etwas. An einer Tankstelle nutzen wir das Wifi und kommunizierten noch einmal mit unserem Vermieter. Er hatte eigentlich ein Treffen zwischen uns und einem Mechaniker in Esquél organisieren wollen, damit dieser sich den Wassertank ansieht. Um 14:00 herrscht hier allerdings noch tiefste Siesta, da geht bis 17:00 gar nichts. So lange wollten wir nicht warten und Esquél erschien uns nicht sonderlich spannend, sodass wir uns noch einmal eingehend mit unserer Routenplanung beschäftigten.

Wie wir einmal erwähnt hatten, war der ursprüngliche Plan immer gewesen, auch nach Puerto Madryn an den Atlantik zu fahren. Dort siedeln zu dieser Jahreszeit Pinguine, Seelöwen und Orkas. Wir konnten allerdings erst hier in Argentinien wirklich absehen, wie schnell man auf den Straßen vorankommt. Da wir einen längeren Aufenthalt in El Bolsón und Esquél nun gestrichen hatten, ergab sich ein Zeitpuffer. Wir änderten also den Plan und entschieden uns für die ursprüngliche Route, die uns einmal quer durchs Land nach Osten an den Atlantik führt.

Wir machten heute auf guter und freier Straße noch ein paar Kilometer, die Landschaft hatte sich wieder vollkommen verändert. Die Straße führte neben kleinen Lagunen und grünen Oasen durch eigentlich trocken erscheindende Canyons. Durch die Wolkendecke fiel an manchen Stellen Sonne, sodass sich ein irres Farbspiel auf den Felsen und Hügeln in der Ferne ergab. Wir stehen nun etwas abseits der Straße an einem kleinen Rastplatz. „Rastplatz“ heisst in diesem Fall ein paar Bäume und ein Mülleimer. Aber immerhin: wir stehen einigermaßen windgeschützt, was hier echt notwendig ist, da ein ziemlicher Wind herrscht. Wir rechnen damit morgen Mittag den Atlantik zu erreichen und hoffentlich die Tiere zu sehen. Danach geht es dann wieder südwestlich zurück an die Anden auf der Ruta 3.
image
image
image
image

 

 

Schreibe einen Kommentar