Die erste Begegnung mit der Ruta 40

Von den Salinas Grandes machten wir uns auf Richtung Süden zur Ruta 40. Auf dem Weg kreuzen wir mehrfach den tren de las nuebes (Zug zu den Wolken). Um genau zu sein kreuzten wir die Schienen, der Zug verkehrt nämlich nur zweimal die Woche.

Die Ausfahrt zur Ruta40 haben wir zunächst knapp verpasst, konnten aber nach einem kurzen Turn bei Kilometer 4.730 starten (die Kilometer der Ruta 40 werden von Süden nach Norden gezählt). Obwohl die Ruta 40 zu großen Teilen asphaltiert sein soll, hatten wir einen Schotterteil erwischt. Schnell ging es bergauf und das mehr als es uns lieb war. Über unzählige Serpentinen zog sich die Straße bis auf knapp unter 5000 Höhenmeter. Die Höhe machte uns auch ganz schön zu schaffen, wir spürten die dünne Luft und hatten mit Kopfschmerzen zu kämpfen.

Oben angekommen pfeifte der Wind so stark, dass der Camper schwankte und wir nicht aussteigen konnten. Bergab war die Fahrt noch deutlich schwieriger mit sehr engen Kurven, steilen Abhängen und zahlreichen Flussdurchquerungen. Da die Sonne langsam unterging, hatten wir auf dieser spannenden Abfahrt sehr schöne Augenblicke. Entspannung brachte uns ein Hörbuch (ein Buch Lenas Wahl, welches Marc an diversen Stellen als „gefühlsbetonte Frauen-Literatur mit vorhersehbarem Ende“ bezeichnete).

Wir hatten uns eigentlich vorgenommen bis nach Cachi zu fahren, aber auch diesmal wurde es zu dunkel. Also parken wir unseren Camper in einer Bucht, geschützt vor dem Wind, an der Ruta 40 irgendwo 70 Kilometer vor Cachi. Hier hatten wir Stille und einen wunderbaren Sternenhimmel wie wir ihn zuvor noch nie erlebt haben. Leider waren es nur knapp über Null Grad, sodass die Vorstellung von einem lauen Sommerabend mit einem Blick in die Sterne nicht ganz die Realität trifft.

Die Nacht hätte sehr ruhig werden können, wenn Lena nicht mit derart starken Kopfschmerzen hätte kämpfen müssen. Immerhin waren wir noch immer auf 3.500 Metern Höhe. Nachdem Marc geweckt wurde, um die Paracetamol zu suchen wurden die Schmerzen irgendwann erträglich und wir konnten bis zum frühen Morgen schlafen.
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