Ein Abstecher nach El Chaltén

Eigentlich ist das ehemalige Aussteigerdorf El Chaltén nicht direkt auf der Ruta 40, aber wir wollten den kleinen Abstecher trotzdem machen. El Chaltén liegt sehr idyllisch zwischen den Bergen und es ist ein kleines Wanderparadies, welches gerade noch als Geheimtipp gilt. Die Stadt zeigt überall Bauplätze, der Tourismus scheint also richtig zu boomen und in ein paar Jahren ist es hier nicht mehr so beschaulich.

Unser Weg nach El Chaltén führte über ein Stück der Ruta 40, welches noch nicht ausgebaut ist. Aufgrund des Regens und des lehmigen Bodens wurde dies dann eine lustige Angelegenheit. Unser Wagen ist komplett verdreckt, aber Marc machte es Spaß durch die Pfützen zu fahren. Eine andere Wahl hatten wir sowieso nicht 😉

Wir kamen gegen Mittag auf unserem Campingplatz in El Chaltén an und machten uns gleich daran die Wanderschuhe anzuziehen. Von der Stadt aus kann man direkt loswandern auf diversen Wegen verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade. Die meisten bieten eine gute Sicht auf den Cerro Torre und/oder den Fitz Roy. Einen solchen Pfad hatten wir uns für die Nachmittagstour ausgesucht. Wir erreichten schnell eine Höhe, die uns eine herrliche Sicht auf die Stadt bot. Die Wege sind spannend zu gehen, da überall Steine und Wurzeln liegen über die man steigen muss. Oft sind kleine Bachläufe mit Brücken aus halbierten Baumstämmen zu überqueren.

Unsere Nacht war im Camper ein wenig wackelig, da es doch recht stürmisch war.

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Höhle der Hände

Am Samstag fuhren wir von unserem Übernachtungsplatz kurz hinter Sarmiento weiter nach Perito Moreno. Perito Moreno ist sowohl eine Stadt als auch ein Nationalpark und ein Gletscher. Wir meinen in diesem Fall das Städtchen, wo allerdings nicht viel los ist. Einige Kilometer südlich der Stadt liegt die „Cueva de los Manos“. Diese Höhle ist mit Malereien verziert, die zum Teil vor bereits 8.000 Jahren entstanden sind. Auf dem Schotterweg dorthin begegnete uns ein Gürteltier, das brav für die Fotos posierte und dann flink im Gebüsch verschwand. Wir hatten schon seit Tagen nach diesem Tierchen Ausschau gehalten und nun konnten wir es endlich einmal sehen.

An der Höhle angekommen, mussten wir ein wenig warten bis die nächste Führung stattfand, hatten dann aber eine Frau als Guide, die uns gemeinsam mit 4 weiteren Besuchern herumführte und sogar auf englisch übersetzte. Die Höhle liegt nicht besonders tief im Fels, sondern besteht eher aus einem Überhang von Felsen. Die Menschen haben hier über Jahrtausende hinweg verschiedene Zeichnungen angefertigt. Laut unserem Guide sind die meisten gemalten Tiere Guanacos (Lama-Art), das Hauptziel der Jäger damals. Wir nehmen mit: wenn man sich nicht sicher ist, ist es im Zweifellsfall immer ein Guanaco. Die Farben der Zeichnungen sind bunt und an vor der Witterung gut geschützten Stellen sehr kräftig und leuchtend. Sie wurden aus verschiedenen Mineralien gefertigt und es sind von rot über gelb bis grün alle möglichen Töne dabei. Wirklich beeindruckend!

Wir sind nach der Besichtigung noch etwas weiter gefahren und haben kurz vor Gdor. Gregores an einem kleinen Fluß übernachtet.

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Argentinische Art * Teil 4: Autos

Wir haben bereits ein wenig über den Verkehr in Argentinien berichtet. Jedoch gibt es hier nicht nur Verkehrsregeln, die wir nicht verstehen, Schilder, die ohne Grund auf Gefahren hinweisen, oder Gefahren, die ohne Warnschilder auftauchen….am interessantesten sind die Gefährte, in denen die Einheimischen unterwegs sind. Es mag durchaus übertrieben sein, wie mancher Deutscher sein liebstes Spielzeug hegt und pflegt, aber hier erleben wir das komplette Gegenteil. Natürlich hat ein Großteil der Argentinier gar kein Geld für ein besseres Auto, aber diese Mühlen, die hier auf den Straßen unterwegs sind, fallen manchmal fast auseinander. Heute begegnete uns ein Auto ohne Motorhaube, manche Wagen schleichen die Hügel hinauf, wobei sie fast in ihre Einzelteile zerspringen und einige Autotüren öffnen sich nur mit einem lauten Knarren. Dabei sind die Wagen dreckig und verstaubt, da es den Besitzern scheinbar nicht viel ausmacht, wie ihr Auto aussieht. Na gut…solange die Bremsen funktionieren 😉
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370km geradeaus

Unser Freitag begann auf dem Campingplatz in Punta Pirámides. Wir hatten überlegt uns bei der Whale-Watching-Tour zu informieren, ob das Boot herausfährt, gegebenenfalls wären wir dann mitgefahren. Der Wind war aber immer noch zu stark, sodass die Mitarbeiterin uns höchstens für den Nachmittag Hoffnung machen konnte.  Das war uns zu unsicher und so lange wollten wir nicht warten, also machten wir uns wieder auf den Weg. Wir fuhren herunter von der Halbinsel und dieses Mal nach Puerto Madryn herein, um bei einer Bank Bargeld zu holen. Es ist nicht selbstverständlich bei jedem Geldautomaten hier Geld zu bekommen und während Marc bei drei Banken versuchte Geld abzuheben fuhr Lena im Kreis um einen Häuserblock, da die Straßen vollkommen mit Fahrzeugen blockiert waren und wir auf dem von uns gewählten Platz nicht stehen bleiben durften. Nach etwa 15 Runden war Marc wieder da und er hatte sogar Bargeld dabei.

Nach Puerto Madryn ging es weiter über Trelew die Ruta 3 entlang. Die Strecke verlief schnurgerade über eine Strecke von etwa 370 Kilometern. Marc wurde beim Fahren fast langweilig, wäre da nicht unser „wunderbares“ Hörbuch gewesen. Ein historischer Roman von Sarah Lark, der in Neuseeland spielt und den wir bereits seit Tagen hören, da es sich um einen ziemlich dicken Schinken handelt. Lena freut es, Marc quält es 😉 (Anmerkung von Lena: eigentlich findet Marc das Buch total spannend, er gibt es nur nicht zu)

Die Straße führte uns später wieder landeinwärts in Richtung Sarmiento. Wir nahmen eine kleine Abkürzung über eine Schotterstraße und fuhren direkt über die Ölfelder, auf denen hier dicht an dicht die Pumpen stehen. In Sarmiento konnten wir einen Mechaniker treffen, bei dem unser Camper-Vermieter uns angekündigt hatte. Eineinhalb Stunden verbrachte ein Mechaniker damit sich die Pumpe anzusehen, ein weiterer holte ab und an ein Werkzeug und der Chef schaute dabei zu. Am Ende funktionierte sie tatsächlich und nun haben wir wieder fließendes Wasser. Wir übernachteten einige Kilometer hinter Sarmiento an einem ruhigen See mit einem herrlichem Blick auf den zunehmenden Mond.

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Argentinische Art * Teil 3: Hunde

Hunde sind in Argentinien allgegenwärtig. Nur eben nicht als Haushunde, wie wir sie kennen, sondern als Straßenhunde. Aus Spanien mag es dem ein oder anderen bekannt vorkommen immer mal wieder einen Straßenhund zu sehen, aber hier liegen sie wirklich an jeder Straßenecke. Sie laufen mitten in den Städten quer über große Straßen und verursachen dabei stets fast-Unfälle mit Autos. Auch auf dem Land muss man immer die Augen nach ihnen offen halten. Von kleinen, niedlichen Welpen über den typischen weißen Malteser bis hin zu großen Husky-Mischungen ist so ziemlich alles dabei. Uns ist aber noch nicht ein Hund begegnet, der wirklich gefährlich erschien. Die Tiere scheinen gelernt zu haben, dass sie mit einem freundlichen Verhalten den Menschen gegenüber mehr zu Fressen bekommen, als wenn sie agressiv wären. Oder sie sind einfach nett. Uns soll es recht sein.
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Seelöwe, Pinguin und See-Elephant

Wir sind am Donnerstag Morgen ziemlich früh auf den Beinen gewesen und haben uns zeitig aufgemacht, um möglichst viel Zeit auf der Halbinsel Valdéz zu haben. Wir erreichten sie dann auch gegen Mittag. Die Halbinsel ist ein Naturreservat, man zahlt dementsprechend Eintritt, kann sich dann aber mit dem eigenem Fahrzeug frei bewegen. Es gibt einige Aussichtspunkte an verschiedenen Stellen entlang der Küste, die gut mit Fußwegen und Zäunen ausgebaut sind. Dadurch kann man die Tiere von der Nähe aus betrachten, aber den Strand nicht betreten wodurch sie nämlich gestört werden würden. Wir fuhren zunächst nach Punta Pirámide im Südwesten der Halbinsel. Dort konnten wir Seelöwen beobachten, die gemütlich auf einem Felsen lagen, und ihnen beim Gebrüll zuhören. Der Wind war ziemlich stark und entsprechend hoch der Wellengang. Das Wasser spritze am Felsvorsprung hoch und wir konnten beobachten wie einige der Tiere aus dem Wasser versuchten wieder an Land zu gelangen, was nie beim ersten Versuch klappte.

Für uns ging es weiter nach Punta Norte, dem nördlichsten Punkt der Halbinsel. Dort konnten wir auf einem Steg den Strand entlanglaufen und sahen aus naher Entfernung See-Elephanten dort liegen. Ein Tier, wir tauften ihn Bruno, war ein wirklicher Koloss. Er hatte Narben von den Kämpfen (die Tiere beißen sich dabei gegenseitig) am Hals. Immer wieder schnaubte er durch den Rüssel, drehte sich manchmal ein wenig hin und her und lag ansonsten total entspannt am Strand. Er schien eine wichtige Position zu haben, denn wir beobachteten wie ein etwas kleinerer See-Elephant im Wasser immer näher an Bruno heranschwomm. Er hatte ihn ständig im Auge und als Bruno davon Wind bekam und seinen Kopf in Richtung des kleineren Rivalen drehte, schwamm dieser sofort in die andere Richtung.

Der dritte Punkt, den wir besuchten, liegt im Osten der Insel und heisst Punta Cantor. Die Fahrt dorthin führte uns direkt an der Küste entlag und wir behielten das Wasser im Blick, welches einen klaren Türkis-Ton hatte. In Punta Cantor niesteten gerade die Magellan Pinguine. Und das diekt vor unserer Nase. Die Tiere scheinen überhaupt keine Scheu zu haben, denn ihre Löcher, in denen sie die Eier ausbrüten, liegen unmittelbar vor dem Besuchersteg. Natürlich hatten wir beide auch schon einmal Pinguine im Zoo gesehen, aber sie hier in der freien Natur zu erleben, ist einfach…“richtiger“. Es gibt keinen Betonboden und Fütterungszeiten für Besucher, hier leben sie so wie es ihrer Natur entspricht. Wir konnten gut Männchen und Weibchen unterscheiden, da zwischen ihnen ein sichtbarer Größenunterschied herrscht. Wir hatten Glück, dass für einige Zeit die Sonne hervortrat, kurz danach begann es wieder zu regnen und wir flüchteten ins Auto.

Gerne hätten wir noch die Orcas gesehen, aber die Tiere waren bei dem hohen Wellengang nicht in Ufernähe. Später erfuhren wir, dass der Orca sowieso ein Tier ist, welches man nur mit Glück sieht. Er bewegt sich um die gesamte Halbinsel herum, sodass man nie genau sagen kann wo er sich gerade befindet. Es handelt sich auch nur um etwa 50 Orcas in der gesamten Gegend, was wohl nicht sehr viel ist. Man müsste sich wahrscheinlich den ganzen Tag auf die Lauer legen, um ihn zu Gesicht zu bekommen. Wir spielten noch mit dem Gedanken am Freitag Morgen eine Whale-Watching-Tour (um den Southern Right Wale zu sehen) mit dem Boot zu machen, wollten aber erst einmal darüber schlafen. Wir übernachteten auf dem Campingplatz in Punta Pirámide, welcher super schöne Duschen hatte (neu, ohne Spinnen, schimmelfreie Vorhänge und direkt warmes Wasser).
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neue Richtung

Am Mittwoch starteten wir etwas gemächlicher als sonst in den Tag. Wir ließen uns Zeit mit dem Aufstehen und Frühstück und starteten nach einem Telefonat mit unserem Camper-Vermieter noch einen Versuch die Wasserpumpe wieder ans Laufen zu bringen. Sie hat Luft gezogen und funktioniert nun trotz vollem Tank nicht. Es ist aber kein Drama, das fließende Wasser ist ja nur eine Annehmlichkeit, auf die man durchaus eine Zeit verzichten kann. Wir machten uns dann gegen 9:30 auf den Weg raus aus Bariloche die Ruta 40 weiter entlang nach El Bolsón. Dieses Örtchen hatten wir uns wesentlich netter vorgestellt, als wir aber dort ankamen, verspürten wir nicht den Drang länger zu verweilen. Das Wetter hatte sich mittlerweile verschlechtert. Es regnete zeitweise recht stark, nur manchmal trat die Sonne hervor. Nach El Bolsón wurde die Landschaft wieder etwas „steppiger“. Die Bäume wurden weniger, der dadurch wieder sichtbare gelbe Sandboden hellte den Gesamteindruck des Landschaftsbildes ein wenig auf. An einigen Stellen konnten wir beobachten, dass großflächig aufgeforstet wird.

Wir kamen am späten Mittag nach Esquél, auch dieser Ort enttäuschte uns etwas. An einer Tankstelle nutzen wir das Wifi und kommunizierten noch einmal mit unserem Vermieter. Er hatte eigentlich ein Treffen zwischen uns und einem Mechaniker in Esquél organisieren wollen, damit dieser sich den Wassertank ansieht. Um 14:00 herrscht hier allerdings noch tiefste Siesta, da geht bis 17:00 gar nichts. So lange wollten wir nicht warten und Esquél erschien uns nicht sonderlich spannend, sodass wir uns noch einmal eingehend mit unserer Routenplanung beschäftigten.

Wie wir einmal erwähnt hatten, war der ursprüngliche Plan immer gewesen, auch nach Puerto Madryn an den Atlantik zu fahren. Dort siedeln zu dieser Jahreszeit Pinguine, Seelöwen und Orkas. Wir konnten allerdings erst hier in Argentinien wirklich absehen, wie schnell man auf den Straßen vorankommt. Da wir einen längeren Aufenthalt in El Bolsón und Esquél nun gestrichen hatten, ergab sich ein Zeitpuffer. Wir änderten also den Plan und entschieden uns für die ursprüngliche Route, die uns einmal quer durchs Land nach Osten an den Atlantik führt.

Wir machten heute auf guter und freier Straße noch ein paar Kilometer, die Landschaft hatte sich wieder vollkommen verändert. Die Straße führte neben kleinen Lagunen und grünen Oasen durch eigentlich trocken erscheindende Canyons. Durch die Wolkendecke fiel an manchen Stellen Sonne, sodass sich ein irres Farbspiel auf den Felsen und Hügeln in der Ferne ergab. Wir stehen nun etwas abseits der Straße an einem kleinen Rastplatz. „Rastplatz“ heisst in diesem Fall ein paar Bäume und ein Mülleimer. Aber immerhin: wir stehen einigermaßen windgeschützt, was hier echt notwendig ist, da ein ziemlicher Wind herrscht. Wir rechnen damit morgen Mittag den Atlantik zu erreichen und hoffentlich die Tiere zu sehen. Danach geht es dann wieder südwestlich zurück an die Anden auf der Ruta 3.
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Planänderung

Heute hatten wir das erste Mal wirklich schlechtes Wetter mit Regen. Wir sind gerade in Esquél und haben uns noch einmal die weitere Route im Atlas angesehen. Dieser Ort hier und auch El Bolsón, wo wir vorhin durchgefahren sind, waren nicht so sehenswert wie gedacht. Wir haben uns daher umentschieden und werden doch noch nach Puerto Madryn fahren, in der Hoffnung dort Pinguine zu sehen.

 

ruta de los siete lagos

Unsere Platzwahl letzte Nacht war wirklich gut, wir haben beide so gut und fest wie lange nicht mehr geschlafen. Wir hatten noch befürchtet, dass sich die leichte Schräglage des Wagens irgendwie komisch anfühlt im Liegen, aber das war kein Problem. Heute Morgen waren wir als erstes in einer kleinen Bäckerei, um frisches Brot für unser Frühstück zu kaufen, und haben uns dann auf den Weg gemacht in den Nationalpark. Die Ruta 40 führt über 200km direkt von San Martin nach San Carlos de Bariloche. Auf ihrem Weg kommt man an sieben Bergseen vorbei, daher auch ihr Name: ruta de los siete lagos. Wir hielten an einem der zahlreich vorhandenen Aussichtspunkte und frühstückten dort. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, es regnete leicht und wir hatten nur 6 Grad. Der Zwiebellook ist bei uns mittlerweile total angesagt. Erwartungsgemäß wird es nicht mehr wärmer, je weiter wir Richtung Süden kommen.

Nach unserem Frühstück fuhren wir weiter und hielten immer mal wieder zwischendurch an einem Aussichtspunkt an, um Fotos zu machen. Sehr witzig fanden wir, dass man an einem Punkt Bilder mit dem ziemlich großen Bernhardiner Hector, der ein Fass um den Hals trägt, machen konnte. Das Thema „Schweiz Argentiniens“ wird hier für die Touris voll ausgeschlachtet. Wir kamen nach Villa de Angostura, was etwa auf halber Strecke nach Bariloche liegt, parkten und machten uns zu Fuß auf einen kleinen Rundgang. Wir hatten einen traumhaften Blick von einem Steg aus auf den Lago Nahuel Huapi. Es herrschte totale Stille und nur der Wind war zu hören….bis eine Truppe Mädels zum Selfies schießen kam 😉

Am Nachmittag fuhren wir dann die Reststrecke nach Bariloche, wobei wir während der Fahrt aus dem Reiseführer erfuhren, dass dies eine 200.000-Einwohner-Stadt ist. Wir kämpften uns durch den entsprechenden Stadtverkehr bis wir zu unserem Campingplatz Petunia kamen. Die Preise sind hier spürbar an das verstärkte Interesse an diesem Ort angepasst, und das obwohl noch gar keine Saison ist. Trotzdem sind 100 pesos pro Person natürlich nicht irre teuer, nur im Verhältnis zu den Camping-Preisen im Norden (45 pesos) fällt uns der Unterschied auf.

Wir wuschen uns und unsere Kleidung, parkten dreimal um, weil wir entweder vom benachbarten Restaurant durch deren Fisch-Räucherei ebenfalls geräuchert wurde oder der Schlauch für unseren Wasseranschluss zu kurz war und kochten dann unser Abendessen. Entgegen unseres ursprünglichen Plans noch durch Bariloche zu schlendern, entschieden wir uns für den Abend mit einem Blick auf den See. Wir stellen immer wieder fest (in Frankreich letztes Jahr hatten wir dasselbe Fazit gezogen), dass große Städte auf einem solchen Roadtrip irgendwie an Reiz verlieren. Unser Dinner: Reis mit Zucchini.

PS: Einer der Hunde, die hier frei herumlaufen, war total scharf auf unser Essen. Er blieb die ganze Zeit neben dem Tisch sitzen und schleckte fast die Pfanne aus, als wir diese auswuschen.
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Argentinische Art * Teil 2: Difunta Correa

Seit wir mit dem Camper auf den Straßen Argentiniens unterwegs sind beobachten wir sie: die kleinen Schreine am Straßenrand. Mal aus Steinen wie ein kleines Häuschen gebaut, mal aus Metall mit Gitterstäben, mal mitten auf einer Hügelkuppe und manchmal wie in den Stein eingefasst. So begleiten uns die kleinem Gedenkstätten schon die ganze Zeit. Man könnte meinen sie gelten Verstorbenen, ähnlich wie Kreuze, die in Deutschland am Straßenrand zu finden sind, wenn dort jemand ums Leben gekommen ist. Dann wären entlang unserer Strecke aber wirklich schon verdammt viele Menschen gestorben. Die Schreine haben jedoch einen anderen Hintergrund. Sie gelten der Difunta Correa, der Schutzpatronin der Reisenden. Der Legende nach soll sie bei San Juan in der Wüste verdurstet sein, ihr Kind aber habe überlebt, weil sie es noch nach dem Tod stillte. Jedenfalls wird ihrer nun gedacht und es ist üblich Wasser in Flaschen zu hinterlassen, damit kein anderer Reisender mehr verdursten muss. Dies führt leider dazu, dass manche dieser Orte wie eine Müllhalde aussehen.
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